Personal tools
You are here: Home blog Buenos Aires

Buenos Aires

01.04.2007

Der Abschied fällt schwer...

von pascal
Filed Under:

Heute geht es wieder mit dem Flugzeug über Madrid in die Schweiz zurück. Der Abschied fällt uns sehr schwer: Nicht nur, dass uns unser altes Leben wieder hat, sondern auch, weil wir wissen, dass es dauern kann, bis wir wieder nach Südamerika und besonders Argentinien kommen können. Auf jeden Fall werden wir viele wunderschöne Eindrücke von Südamerika in die Schweiz mitnehmen und hoffentlich lange davon "zehren" können!

Diese Woche sind wir in Buenos Aires zweimal umgezogen:
  • Zu Beginn waren wir im Hotel La Perla an der Plaza Miserere (Barrio Once); über die A-Linie der Subte gelangt man sehr schnell ins eigentliche Zentrum von Buenos Aires. Das Hotel verfügt über WLAN, eigenes Restaurant und anständige Zimmer mit funktionierender Klimaanlage. Allerdings haben die starken Regenfälle wiederholt dazu geführt, dass wir mehrere Stunden (einmal eine ganze Nacht lang) keinen Strom mehr hatten.

  • Danach ging es für ein paar Tage nach Palermo Viejo, dem unserer Meinung schönsten Stadtteil von Buenos Aires. Hier lässt es sich wunderbar (und teuer...) shoppen, es hat feine Restaurants, auch mit internationaler Küche und ist ideal gelegen für den nächtlichen Ausgang. Hier übernachteten wir für ein paar Tag im sehr freundlichen Hostel Casa Palermitano, das wir wirklich wärmstens empfehlen kann. Zwar nicht zentral in Palermo Viejo gelegen, dafür preislich noch vernünftig. Das Frühstücksbuffet ist aus unserer Sicht nicht zu übertreffen: frischer Orangensaft, Medialunas, Tostado, Früchte, ... und von allem so viel man möchte.

  • Die letzten Tage verbrachten wir im wunderschönen, etwas elitären Barrio Recoleta und übernachteten im freundlichen Hostel Recoleta Guesthouse.

Das Wetter war in der letzten Woche solala, wenigstens (oder leider) hat es auf das Wochenende hin etwas aufgetan. Nach unserem letzten Shopping am Sonntag nachmittag sind wir dann mit dem Taxi zum internationalen Flughafen Ezeiza gefahren. Dort habe ich mich zum letzten Mal mit einem feinen argentinischen Steak (schluchz) gestärkt, bevor es dann zur Abfertigung ging.

Aber Achtung: Die Flughafentaxe muss vor Ort im Flughafen bezahlt werden und ist nicht in den Flugticketpreisen inbegriffen. Nach ewig langem Schlangenstehen vor dem Eingang zur Zollabfertigung / Passkontrolle wurden wir zurückgewiesen und mussten (naja, Flavia ging, ich hielt die Stellung) die Taxe irgendwo anders bezahlen. Aufgrund der vielen Leute und der schlechten Ausschilderung hatten wir das in der Hektik übersehen. Und weil wir spät dran waren (wir waren ja noch im Flughafenrestaurant, weil "jemand" von uns noch unbedingt essen musste ;-)), wurde es noch knapp. Wir schafften es ca. 20 Minuten vor geplantem Abflug, den Flieger zu boarden. Aber typisch für Argentinien: Wir hockten dann noch über eine Stunde auf dem Flughafen, weil die elenden Radarsysteme schlapp machten!

Der Flug war unspektakulär, und am Montag abend landeten wir dann, erschöpft und wehmütig, in Zürich. Von Stöff wurden wir abgeholt und nach Bern chauffiert; allerdings wurde unser Gepäck "verlegt" (wahrscheinlich durchsucht) und konnte erst ca. 45 Minuten nach Landung von uns abgeholt werden.

Ihr habt uns wieder...

25.03.2007

San Lorenzo gegen Independiente

von pascal
Filed Under:

Fussballfans San LorenzoEigentlich wollten wir ja gerne eines der legendären Spiele von Boca Juniors gegen River Plate sehen, da dieses aber nur einmal im Jahr stattfindet und die Boca Juniors zur Zeit auswärts (teilweise auch in der Copa Libertadores) spielen, konnten wir leider nicht in die Bombonera gehen, um uns eines der Spiele anzusehen.

Wir kauften uns deshalb zusammen mit Blaž und Urška Tickets für die im Moment die Primera División anführende Mannschaft Club Atlético San Lorenzo de Almagro und fuhren mit der Subte und mit dem Taxi zum Stadion. Auf Empfehlung des Ticketverkäufers vom Vortag trafen wir bereits gegen 14 Uhr 30 im Stadium ein - das eigentliche Fussballspiel begann jedoch erst um 16 Uhr 10. Zu dieser Zeit war noch nicht so viel los, und wir fanden unsere nummerierten Sitzplätze (50 Pesos) auf der überdachten Haupttribüne ohne Probleme. Auf dem Platz spielten die Juniorteams der entsprechenden Mannschaften, was sehr unterhaltsam war. Als sich das Stadion langsam zu füllen begann, stimmten die Fans die ersten der zahlreichen Hymnen an - geniale Stimmung.

Dann, nach 16 Uhr ging's richtig los: Das Stadium war ziemlich voll (ca. 35'000 Zuschauer), super Stimmung, viele Tore und viel Spannung. Nach jedem Tor der Heimmannschaft erschallten laute Sprechchöre, alle standen auf und vielen sich jubelnd um den Hals, und die Radiomoderaten hinter uns schrien laufend "Goooooool" in ihre Mikrofone. SL gewann gegen Independiente am Ende etwas unverdient 4:3. Bier gab's leider keines, dafür Cola, Popcorn und Nüsse. Nach Schlusspfiff wurden zuerst die Fans des Gastteams aus Avellaneda aus dem Stadion geführt, etwa eine halbe Stunde nach Partieende öffneten sich auch für uns die Tore nach draussen.

Habeggers am FussballmachWir verliessen das Stadion durch den Nordausgang, und wie vom Ticketverkäufer gewarnt, begann auf der gegenüber liegenden Strassenseite tatsächlich die Villa Miseria: Zerfallene Häuser, armselig gekleidete Männer und Frauen, die uns anstarrten, als wir alle das Stadion verliessen und in der Gruppe zu den öffentlichen Bussen bzw. Subte (ca. 10 Blocks) liefen. Alleine möchte ich abends hier nicht spazieren gehen... Aus diesem Grund hatten wir auch kaum Geld auf uns, und sicherheitshalber die Eheringe im Hotel zurückgelassen. Als zusätzlichen Schutz waren diverse berittene Polizisten unterwegs, die die herausströmenden Fans Richtung "Stadt" begleiteten - ein etwas unheimliches Gefühl.

22.03.2007

Der Landy geht nach Hamburg

von flavia

Unsere Reisemobile warten auf VerschiffungAm frühen Morgen um halb acht Uhr fuhren wir im dichten Stossverkehr von ausserhalb von Buenos Aires (ca. 40 km) zum Hafen an die Avenida de los Inmigrantes, Kreuzung Castillo, wo sich die EMBA (Estación Marítima Buenos Aires) [1] direkt in der Ankunftshalle der Kreuzfahrtschiffe befindet.

Dort trafen wir uns um 9 Uhr mit Blaž und Urška, um die ersten Zollformalitäten zu erledigen. Die EMBA öffnet meist erst um etwa halb zehn Uhr, Blaž und Urška warteten aber schon etwas früher dort. Da wir bisher nur per Email und Skype kommuniziert hatten, hatten wir genügend Zeit, uns beim Warten vor der unscheinbaren Türe des Zollamts sozusagen "in Echt" kennenzulernen.

Der Defender 110 fährt in den ContainerNeben uns warteten auch einige deutsche Motorradfahrer, die seit mehreren Tagen ihre Motorräder aus dem Zoll zu holen versuchten. Das war bisher offenbar gescheitert, weil sie nur ein Bill of Lading für ihren Container hatten, die Argentinier allerdings für jedes sich im Container befindliche Motorrad ein eigenes Bill of Lading sehen wollten. Da dieses Originaldokument nur im Abfahrtsland ausgestellt wird, mussten sie auf die Papiere aus Deutschland warten. Also Achtung beim Verschiffen nach Argentinien!
Nachdem der Zollbeamte unsere Dokumente begutachtet und die notariell beglaubigten Kopien sämtlicher Papiere gestempelt hatte, gabs ein neues Deckblatt für unseren Papierstapel und eine Art Versandnummer. Nach einem netten Schwätzchen über unsere Reise verliessen wir eine gute halben Stunde später das Büro der EMBA.

40 Fuss Standardcontainer wird verschobenAm nächsten Morgen trafen wir unsere slowenischen Freunde und fuhren dann gemeinsam zum Eingang des Hafens an der Avenida Quartino Jose [3], wo sich bereits eine langes Schlange mit Lastwagen gebildet hatte. Wir fuhren ganz frech an den Trucks vorbei und wurden von einem Beamten an eines der Schrankenhäuschen weiterverwiesen. Leider liess uns der Mann an dort nicht gleich passieren und schickte uns in das Gebäude nebenan [2], um eine Erlaubnis für die Durchfahrt zu holen.

Nachdem wir die nötigen Papiere hatten, fuhren wir wieder zum Eingang [3]. Da Pascal und ich keine separate Versand-Nummer hatten, sondern dieselbe wie Blaž und Urška, wollte man uns beide erst nicht durchlassen. Ich argumentierte einfach, dass wir nur einen Container hätten und daher nur eine Nummer bräuchten und durften dann passieren. Wir hoffen nun, dass das in Hamburg nicht zu Problemen führen wird...

HafenterminalEin Hafenarbeiter erklärte uns den Weg zu unserem Container, und so fuhren wir durch die farbigen Containerburgen und fanden schliesslich unseren MSC-Container, wo wir auch unseren Anprechpartner im Hafen trafen, der uns die nächsten Schritte erklärte. Ein Team von Hafenarbeitern verzurrte unseren Landrover und den Landcruiser während einer Stunde und nachdem ein Zollbeamter die Fahrzeuge noch kurz (von aussen) angesehen hatte, wurde der Container vor unseren Augen verschlossen und plombiert. Urska füllte danach noch ein oder zwei Formulare mit dem Mann von MSC aus. Da wir als Nächstes zur Zollbehörde am Eingang des Terminals [3] mussten, rief man uns ein Collectivo, also einen Bus, der uns dorthin zurückbrachte.

Inzwischen waren wir von den Moskito-Schwärmen, die überall im Hafengelände herumschwirrten, fast gefressen worden (unbedingt Repelente mitnehmen)! Dort mussten wir dann das ausgefüllte Formular abgeben und weiter zum Hafengebäude am Terminalausgang [4] gehen. Ein Taxi brachte uns dorthin, und wir waren froh, dass wir in das klimatisierte Gebäude der Hafenbehörden konnten. Dort gaben wir den angesammelten Stapel an Papieren und Formularen beim Zoll ab, wobei wir die Papiere zur Sicherheit im 1. Stock vorgängig kopierten. Nach schlappen vier Stunden war der ganze Spuk für uns ausgestanden!

Als kleine Hilfe für Nachahmer habe ich hier die GPS-Koordinaten (in Grad und Minuten) der Hafenbehörden notiert:

01.01.2007

Hardcore-Camping

von pascal

Camping mit dem LandyNach einer langen Fahrt über eine Schotterpiste erreichten wir einen Campingplatz in Necochea, wo wir nach 21 Uhr bei völliger Finsternis unser in der Schweiz erworbenes Zelt zum ersten Mal aufgebaut hatten. Da es etwas länger als geplant gedauert hat, mussten wir uns mit Sandwichs zum Abendessen begnügen. Danach verbrachten wir unsere Nacht überhaupt im Landy. Ca. um 3 Uhr morgens, als wir von Moskitos fast aufgefressen waren, montierte Flavia im Dunkeln unser Moskitonetz, das wesentliche Erleichterung brachte. Von unschätzbarem Wert sind die verschiedenen Repelente-Produkte (Moskitoschutz), die wir täglich 2-3 Mal dick auftragen…

User Bett im LandyAm folgenden Tag (Silvester) genossen wir den Strand und den Atlantik. Wir waren zwar topp ausgerüstet und hatten den Gaskocher von Wali (merci!) zum ersten Mal in Betrieb genommen, hatten aber vergessen, am Vortag eine Flasche Champagner zu kaufen. Beim Kiosco des Campingplatzes gab’s leider nur billigen Fusel (Sidra, Apfelwein), so dass wir das neue Jahr etwas säuerlich begannen. Als wir nach Mitternacht schlafen gingen, war es (noch) relativ ruhig. Womit wir nicht gerechnet hatten, war, dass die Argentinier erst um 23 Uhr mit Essen beginnen, um dann um 1 Uhr mit der Party zu beginnen. Vom Campingplatz-Betreiber wurde ein (miserabler) DJ gestellt, der freundlicherweise bis 4 Uhr unerträglich laute Musik machte und dabei nicht immer jeden Ton traf. Endlich konnten wir nach 4 Uhr einschlafen, leider nicht für lange. Kurz nach 8 Uhr begannen erste Regentropfen zu fallen, weshalb wir (vor allem Flavia) in Windeseile das Zelt und die Ausrüstung zusammen packten. Fluchtartig und übermüdet verliessen wir den Campingplatz. Völlig durchnässt tranken wir im einzig geöffneten Restaurante einen heissen Café con leche. 

Als wir ins Auto einsteigen wollten, wurden wir von einem Dänen angequatscht, der sich über unsere Schweizer Nummernschilder wunderte. Bei einer weiteren Tasse Kaffee erzählte er uns, dass er und seine Frau sich eben eine Wohnung am Strand für 70'000 US$ gekauft hatten. Er hatte sich zu diesem Kauf hinreissen lassen, da im Gebiet von Necochea vielen Dänen vor 100 Jahren eingewandert sind, u.a. sein Grossvater. Diese halfen massgeblich mit, die Landwirtschaft in dieser Region aufzubauen.

29.12.2006

Villa Gesell (sprich: Bischa Chesesch)

von pascal

Am Vormittag erledigten wir noch diverse Einkäufe, bevor wir den Landy aus dem Estacionmente fuhren. Parkplätze sind in B.A. knapp; da unser Auto vom Parkplatzdienst mit anderen Autos zugeparkt wurde, musste ich den Zündschlüssel abgeben und den Landy herausfahren lassen. Danach ging’s endlich los, raus aus der Metropole Richtung Südosten an die Atlantikküste. Cabaña Villa GesellAm Abend, kurz vor Einbruch der Dämmerung, fanden wir in Villa Gesell ein hübsches Cabaña in Meeresnähe. Dort konnten wir endlich den Landy ausräumen, alle Kisten neu ordnen und uns im Landy richtig einrichten. Das Bungalow hatten wir nur für eine Nacht gemietet – am Samstag Mittag sollte es dann weiter Richtung Süden gehen.

Christine, die Ehefrau des Vermieters, sprach perfekt Deutsch, da ihre Mutter mit acht Jahren von Deutschland nach Argentinien ausgewandert war. Wir unterhielten uns nett mit ihr und erfuhren u.a., dass sie noch nie in Europa gewesen sei. Villa Gesell geht übrigens auf einen Schweizer zurück, der den Ort gegründet hatte. Weitere Infos hier.


Powered by Plone